Viechtach. Sie hat wie viele Ausstellungseröffnungen im Alten Rathaus zuvor begonnen, die Vernissage zu "Dreamscapes", einer internationalen Ausstellung der Phantastischen Kunst mit Werken von 44 Künstlern und Künstlerinnen, am Freitag. Doch dann gab es eine Überraschung – einen Aikido-Schaukampf.
Zunächst begrüßte Bürgermeister Franz Wittmann die zahlreichen Besucher, darunter die beiden Organisatoren der Schau, Franz Hebda aus Belgien und Marcel Salome mit seiner Gattin Wilma aus dem Niederlanden. Auch die anwesenden Künstler Lukáš Kándl mit seiner Frau Françoise, Marcel Witte, Daan Noppen, Gerd Bannuscher, Slavko Krunic, Patrick Bergsma, Peter van Oostzanaen und Siegfried Zademack sowie stellvertretend für Micha Lobi dessen Agentin, den Moderator des Abends Reinhardt Schmid sowie weitere Ehrengäste hieß er willkommen. Jazzpianist Sven Ochsenbauer übernahm die musikalische Umrahmung der Vernissage.
Nach Wittmanns Begrüßung ergriff der Viechtacher Künstler Reinhard Schmid das Wort. Er hatte eine spektakuläre Überraschung organisiert. Die Viechtacher Aikido-Meister Roland Hofmann und Andreas Niedermayer gaben einen Showkampf zum Besten. Zum Schluss dieser Performance überreichte Roland Hofmann zudem im Namen der Stadt Viechtach einen Blumenstrauß an Wilma Salome, die vor kurzem Geburtstag gehabt hatte.
Dieses Geburtstagsgeschenk sei überhaupt erst der Anlass gewesen, wieso man diese für eine Vernissage doch recht ungewöhnliche Einlage gegeben hätte, erklärte Moderator Reinhard Schmid. Es sei aber nur einer der Gründe. Schmid, der selbst seit zwei Jahren Aikido lernt, sieht zwischen dieser Kampfsportart und der bildenden Kunst eine große Gemeinsamkeit: Beides sehe an einem Punkt sehr einfach aus, setze aber tatsächlich viel Übung und die Hingabe des Künstlers mit Leib und Seele voraus. Außerdem helfe es in beiden Fällen, einen guten Lehrer zu haben.
Für diese Ausstellung habe Marcel Salome wortwörtlich eine große "Schatzkiste" an Kunstwerken zusammengestellt, wofür Schmid dem Kunstagenten dankte. Salome, der Kontakt zu Künstlern aus aller Welt hat, hat sein Leben der Kunst – insbesondere der Kunstreproduktion – gewidmet. In gutem Deutsch erzählte der Niederländer, wie er zur Kunst und seinem Beruf gekommen sei, indem er Kunstwerke verkaufe und in Ausstellungen zusammenstelle. Viechtach nannte er einen interessanten Ausstellungsort. Zudem beschrieb er die Stadt, deren Landschaft ihn besonders fasziniere, als "Zentrum der phantastischen Kunst in Deutschland". Auch Francis Hebda wurde vorgestellt. Der belgische Kunstagent hatte Salome 2010 kennen gelernt. Hebda selbst stellt vor allem Kunstwerke aus Glas und Keramik aus.
Moderator Schmid stellte den Besuchern alle an diesem Abend anwesenden Künstler vor. Er interviewte sie zu ihren persönlichen "Kunstgeschichten". Besonders hob er dabei Lukáš Kándl und dessen Frau Françoise hervor, die beide die "Seele der Künstlergruppe Libellule" bilden. Mit dieser Künstlergruppe waren sie zuvor schon öfters in Viechtach und hatten zuletzt im vergangenen Jahr Werke gezeigt.
Reinhard Schmid bedankte sich bei den Organisatoren sowie den Künstlern von "Dreamscape". Zudem sprach er Stadtmarketingleiterin Monika Häuslmeier und ihrem Team – Beate Götthans-Gierl und Gunda Wifling – einen besonderen Dank aus. Ohne diese drei Frauen wäre die Ausstellung in Viechtach nicht möglich gewesen, sagte er. Auch Bürgermeister Wittmann dankte den Beteiligten der Ausstellung.
Nach dem offiziellen Teil konnten die Besucher – mit musikalischer Untermalung durch Sven Ochsenbauer – die vielen abwechslungsreichen, beeindruckenden Bilder und Skulpturen bewundern und sich mit den Künstlern unterhalten. Zudem trugen sich Marcel Salome, Lukáš und Francoice Kándl und Reinhard Schmid in das Goldene Buch der Stadt Viechtach ein.
INFO"Dreamscapes", die internationale Ausstellung der Phantastischen Kunst, ist noch bis 30. September im Alten Rathaus in Viechtach am Stadtplatz während der Öffnungszeiten der Tourist-Info Viechtach zu besiichtigen. Der Eintritt ist frei.