Purzelbaum den Hügel hinauf

Rolle vorwärts den Hügel hinauf: Aikido-Sensei Roland Hofmann rollt sich auf der Wiese vor seinem Haus in Viechtach, die Kampfsportler seines Dojos machen die Übung zuhause nach. −Foto: R. Hofmann


Aikidoka des TV Viechtach verabreden sich zur "Up-Hill-Challenge"

Viechtach. Auch für die Aikidoka des TV Viechtach bedeuten die Kontaktbeschränkungen, die mit der Corona-Krise verbunden sind, dass an ein gemeinsames Training im Dojo (Übungsraum der Aikidoka) derzeit nicht zu denken ist. Doch da man die japanische Kampfkunst auch alleine machen kann, hilft der Sport, die Krise zu überwinden. Um die Langeweile bis zum nächsten Treffen zu überbrücken, hatten die Viechtacher nun eine kreative Idee – und haben sich zur "Up-Hill-Challenge" aufgefordert.
"Es ist keine einfache Zeit, aber wir versuchen, das Beste draus zu machen und freuen uns, wenn wir wieder gemeinsam trainieren können", sagt Sensei (japanisch: Lehrer) Roland Hofmann (66). Für die Aikidoka sei es ohnehin eine Selbstverständlichkeit, die "Corona-Regeln" einzuhalten, da dies nicht zuletzt Achtsamkeit gegenüber anderen Menschen bedeutet, die im Aikido eine große Rolle spielt.

Roland Hofmann hat seinen Schülern ein Video mit Gymnastikübungen und Bewegungen zusammengestellt, die diese dann alleine zuhause nachmachen können.
Die Mitglieder in der Aikido-Whatsapp-Gruppe gehen nun noch weiter – und haben sich zu einer "Up-Hill-Challenge" aufgefordert, in der sie im Freien versuchen, die "Ukemi" (Fallschule im Aikido) an einem Hügel oder Hang bergab- und aufwärts auszuführen. "Das Abrollen hat im Aikido eine wichtige Bedeutung. Dabei ist es natürlich so: Je schräger das Terrain, desto schwieriger die Übung", erklärt Hofmann. Für den einen oder anderen stellt die "Up-Hill-Challenge" eine unerwartete Herausforderung dar. Die Aktion sei zwar nicht ganz ernst gemeint, helfe aber dennoch mit den anderen Mitgliedern der Gruppe in Kontakt zu bleiben und das Aikido nicht ganz aus dem Gedächtnis zu verlieren.
Die Silbe "Do" in Aikido beschreibt das anhaltende Bemühen um die Weiterentwicklung und den damit verbundenen Weg. Da diese Kampfkunst aber ganzheitlich ist und die Abwehrtechniken und die damit verbundenen Bewegungen nicht alleine betrachtet werden dürfen, muss auch immer die geistige Entwicklung mit Aikido in Verbindung gebracht werden. So bietet es sich an, die freie Zeit zu nutzen, um sich zusätzlich zum Training auch intensiv mit der Geschichte und der Philosophie des Aikido zu beschäftigen.
Fest steht: Regelmäßige Bewegung zu Hause und der virtuelle Kontakt zu den anderen Aikidoka bieten den Sportlern ein Stück an Normalität und hilft, durch diese Krise zu kommen und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorzugehen.
Die Videos zur "Up-Hill-Challenge" gibt’s auf heimatsport.de.
Bericht des VBB vom 16.4.2020

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